Ehrenmorde Geschichte

Anna
geboren: 1972
Mordversuch: 3. Januar 2007
Wohnort: Remscheid
Herkunft: Täter: Italien
Kinder: ja, Anzahl unklar
Täter: ihr getrennt lebender Ehemann Francesco S. (zur Tat 38 J.)
Am 3. Januar 2007 lauert der Italiener Francesco seiner getrennt lebenden Frau im Treppenhaus auf. Er schlägt sie vor der Kellertür nieder und schießt 5mal auf sie. Das Opfer überlebt schwer verletzt. Der Täter wird in Tatortnähe festgenommen. Er leugnet die Tat.

Für versuchten Mord mit gefährlicher Körperverletzung erhält Francesco vom Wuppertaler Landgericht im September 2007 eine Haftstrafe von 9 Jahren und 6 Monaten. Er streitet die Tat immer noch ab, die Beweise sind aber deutlich: DNA-Spuren, Schmauchspuren, die Aussage des Opfers. Die Tatwaffe wird nie gefunden.

Was spricht für einen Ehrenmord? Neben der Trennungssituation schreibt ein Psychiater in seinem Gutachten für den Prozess, dass die Ehe der beiden durch Feindseligkeiten aus beiden Familien belastet war. Die Ehefrau habe sich mehr und mehr emanzipiert, was nicht in das patriarchalische Denken des Mannes gepasst hätte. Das wäre die klassische Ausgangssituation für einen Ehrenmord. Allerdings ist nicht viel über diesen Fall in Erfahrung zu bringen, auch nicht der richtige Name der Frau. Über Hinweise freuen wir uns.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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