Ehrenmorde Geschichte
geboren: 1973
erschossen: 6. Februar 2012
Wohnort: Duisburg-Beeck
Herkunft: Türkei
Kinder: 2
Täter: sein Nachbar Erkan Cosar (zur Tat 35 J.)
Dies ist ein Ehrenmord an einem Mann. Das Muster ist für diese Fälle typisch: Denn das männliche Opfer wollte einer Frau helfen, aus ihrer gewalttätigen Ehe zu entkommen.
Der Täter Erkan ist verheiratet mit Ayse. Sie haben zwei Kinder. Bekannte berichten von häuslicher Gewalt und brutalen Übergriffen.
Ayse wendet sich an ihren Nachbarn Ahmet, der einen Computerladen betreibt und als sehr religiös gilt. Seine Familie versucht, Ayse bei der Trennung zu helfen. Das will ihr Mann Erkan nicht akzeptieren. Im Oktober 2011 kommt es zu einer Prügelei, die bei der Polizei angezeigt wird.
Am 6. Februar 2012 hat Ahmet Möbel in seinen Kleinlaster geladen und parkt vor seinem Haus ein. Neben ihm hält sein Nachbar Erkan. Er zieht eine Pistole und schießt ihm 6mal in Kopf und Brust. Danach geht der Täter in eine Gaststätte und lässt von dort die Polizei rufen. Dann geht er wieder nach draußen und schießt erneut auf sein Opfer. Dessen Eltern (die ihm beim Tragen der Möbel helfen wollten) beobachten die Szene.
Diese öffentliche Inszenierung ist typisch für einen Ehrenmord. In der nahe gelegenen Duisburger Grundschule wird es später Diskussionen darüber geben, dass manche Schüler den Mord als Ehrenmord rechtfertigten.
Der Täter lässt sich nach der Tat von der Polizei festnehmen, verweigert aber die Aussage. Das Opfer stirbt im Krankenhaus. Ayse ist nicht der richtige Name der Frau.
Im August 2012 beginnt der Prozess vor dem Landgericht Duisburg. Im Prozess verlesene SMS weisen auf ein außereheliches Verhältnis zwischen dem Mordopfer und der getrenntlebenden Frau des Täters hin. Dieser Punkt bleibt aber vage. Im Dezember wird Erkan wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.
Was ist ein Ehrenmord? |
Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:
Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei. |
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