Ehrenmorde Geschichte

Zada
geboren: 1996
verbrüht: 4. Dezember 2010
Wohnort: Herten (NRW)
Herkunft: Libanon
Kinder: mind. 1 Sohn (zur Tat 5 J.)
Täter: ihr Vater (50 J.)
Zadas Familie stammt aus dem Libanon, ihre Eltern haben 8 Kinder. Ihr Vater verheiratet sie. Zada bekommt mindestens einen Sohn.

Zada trennt sich von ihrem Mann und taucht anderthalb Jahre unter. Danach verzeiht ihr Vater ihr – angeblich.

Am 4. Dezember 2010 übernachtet sie bei ihren Eltern in Herten-Süd. Als sie schläft, übergießt ihr Vater sie mit heißem Fett. Damit will er die Ehre seiner Familie wieder herstellen. Das Fett hatte seine Erstfrau erhitzt, er hat noch eine zweite Frau.

Im April 2012 wird der Vater vom Bochumer Landgericht zu 3 Jahren Haft verurteilt. Zada hatte ihm im Gerichtssaal verziehen. Der Richter begründet das Urteil so: „Der Angeklagte hat seine überkommenen Moralvorstellungen über die körperliche Unversehrtheit seiner Tochter gestellt“. Die richtigen Namen der Beteiligten sind unbekannt.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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