Ehrenmorde Geschichte

Sven A.
geboren: 1970
Mordversuch: 23. Juli 2017
Wohnort: Wietze (Kreis Celle)
Herkunft: Opfer: Deutschland; Täter: Kurden / Jesiden (vermutl. Irak)
Kinder: unklar
Täter: der Bruder seiner Freundin, Ferid K. (19 J.)

Sven ist Auto- und Motorradhändler in Wietze, Kreis Celle. Er ist liiert mit Leyla, einer 25jährigen Frau aus einem jesidischen Clan. Ihr jüngerer Bruder heißt Ferid. Er ist in Deutschland geboren.

Im Juli 2017 schießt Ferid Sven mit einer Maschinenpistole aus nächster Nähe in die Brust. Die Kugel verfehlt das Herz. Als der Schütze merkt, dass Sven noch lebt, will er nochmal schießen. Es löst sich aber kein Schuss. Das Opfer überlebt schwer verletzt. Später heiraten Leyla und Sven.

Im Januar 2018 beginnt der Prozess vor der Jugendkammer des Landgerichts Lüneburg. Neben Ferid ist ein weiterer Mann angeklagt, der die Tatwaffe beschaffte. Er heißt Salvadore (zur Tat 40 J.). Er ist geboren in Neapel, polizeibekannt und kommt aus dem Rotlichtmilieu. Er hatte die Polizei zur Tatwaffe geführt. Gegen ihn wird verhandelt wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.

Beide Angeklagte geben den Mordversuch zu. Salvatore sagt vor Gericht aus, dass auch ein älterer Bruder des Schützen damit drohte, seine Schwester und ihren nicht-jesidischen Freund umzubringen, um die Familienehre wiederherzustellen. Dieser ältere Bruder sei die treibende Kraft der Tat gewesen.

Im Rahmen eines Täter-Opfer-Ausgleichs zahlt Ferids Familie 30.000 Euro Schmerzensgeld an das Opfer. Im Februar wird Ferid wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu 12 Jahren Jugendhaft verurteilt. Der Komplize erhält 12 Jahre Haft nach Erwachsenenstrafrecht (inklusive des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz). Sein Motiv für die Beschaffung der Tatwaffe kann nicht geklärt werden. Vielleicht schlicht Geld. Allerdings bescheinigt ihm das Gericht, den Tod des Opfers ebenso gewollt zu haben.

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