Ehrenmorde Geschichte

Boban K.
geboren: 1973
erschossen: 9. Juni 2016
Wohnort: Hamburg
Herkunft: Serbien / Roma
Kinder: 4
Täter: Roberto F. (zur Tat 22 J.)
Boban gehört zu einer Roma-Großfamilie aus Serbien und arbeitet angeblich als Schrotthändler. Seine 19jährige Tochter Amanda ist verliebt in Roberto aus einem befreundeten Clan. Als dieser Clan um Amandas Hand anhält, ist der Vater dagegen. Eine Version sagt, er wolle erst, dass seine Tochter ihre Ausbildung abschließt. Die andere, dass er seine Tochter für 20.000 Euro an einen anderen Serben verheiraten wollte, damit dieser eine Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland bekommt. Jedenfalls empfindet der abgelehnte Clan das als Ehrverletzung.

Am frühen Morgen des 9. Junis 2016 wird Boban in seinem Wagen aus einem anderen Fahrzeug heraus erschossen. Augenzeugen rufen den Notarzt. Er stirbt noch am Tatort. Die Polizei löst eine Großfahndung aus.

Der Fluchtwagen wird 10 Minuten vom Tatort gefunden. An dem Tag werden 6 Männer festgenommen. Das Haus der Romafamilie wird durchsucht. Die Familie des Opfers wird in Sicherheit gebracht.

Im Dezember 2016 beginnt der Mordprozess vor dem Landgericht Hamburg. Der Angeklagte sagt, er habe die Tochter geliebt, den Vater aber gehasst. Amanda sagt aus, sie sei zu Robertos Clan gezogen, obwohl der Vater dagegen gewesen sei. Sie habe dort aber nur putzen und auf Kinder aufpassen müssen. Ihr Vater habe sie befreit. Allerdings hat sie ihn wohl wegen Körperverletzung angezeigt. Welche Version die richtige ist, kann das Gericht auch später nicht klären.

Seitdem jedenfalls sind die Clans verfeindet, man habe sich gegenseitig bei der Ausländerbehörde angezeigt. In vielen Anzeigen findet sich das Wort Kopfschuss, so die Richterin. Roberto wird im Januar 2017 zu lebenslanger Haft verurteilt. Der 21jähriger Cousin Jovan, der in den Mordplan eingeweiht war, bekommt 3 Jahre. Zoran (27 J.), der die Pistole im Biomüll entsorgte, bekommt 2 Jahre und 6 Monate.

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