Ehrenmorde Geschichte

Basima M.
geboren: 1977
Mordversuch: 26. Oktober 2014
Wohnort: München
Herkunft: Irak
Kinder: 4 (7, 9, 19, 22 J.)
Täter: ihr Exmann Ismail Ahmad Moayad (zur Tat 44 J.)
Basima hat mit 37 Jahren eine 22jährige Tochter. Vermutlich wurde sie also mit 15 Jahren von ihren Eltern zwangsverheiratet. Wie die Familie nach Deutschland kommt, ist unbekannt.

Es gibt mindestens einen Fall häuslicher Gewalt, vermutlich aber unzählige. Im Sommer 2013 verprügelt Ismail seine Frau und seine älteste Tochter. Sie erstatten keine Anzeige, Basima reicht aber die Scheidung ein.

Zunächst darf Ismail seine Kinder am Wochenende sehen. Er verschleppt die beiden jüngeren Brüder in den Irak. Mit Hilfe von Verwandten werden sie einige Monate später zurück nach München gebracht. Es ergeht Haftbefehl, Ismail taucht unter.

Zum Scheidungstermin im Oktober 2014 erscheint er nicht. Wegen Entführungsgefahr darf er die Kinder nicht sehen. Obwohl nach ihm gefahndet wird, klingelt er im Oktober 2014 bei seiner Frau. Verwandte sind zu Besuch. Trotzdem geht er sofort auf seine Frau los und sticht sie vor den Augen der Verwandtschaft und eines Sohnes nieder. Basima wird notoperiert und überlebt.

Der Täter flieht mit der U-Bahn, Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen ihn schlendernd am Bahnsteig. Von dort verliert sich die Spur.

Die Abendzeitung gibt Basima als geänderten Namen an.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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