Ehrenmorde Geschichte

Nejla B.
geboren: 1984
erstochen: 3. Juni 2012
Wohnort: Schwäbisch Gmünd
Herkunft: Türkei
Kinder: 2 Söhne (zur Tat 4+7 J.)
Täter: ihr getrennt lebender Ehemann Hamdi (31 J.)
Die Ehe von Nejla und Hamdi ist gewalttätig, das ist der Polizei in Schwäbisch Hall bekannt. Sie flieht einmal ins Frauenhaus, er erhält einen Platzverweis. Anfang 2012 trennt sich Nejla von ihrem arbeitslosen Mann und zieht mit den beiden Söhnen nach Schwäbisch-Gmünd. Das Sorgerecht wird geteilt.

Vermutlich lässt sie am 3. Juni 2012 Hamdi trotzdem in ihre Wohnung. Möglicherweise ist eine Freundin anwesend, die Nejla warnt. Hamdi schneidet seiner Frau die Kehle durch und ruft danach die Polizei. Die Kinder (die die Tat möglicherweise mit angesehen haben) kommen zunächst in die Obhut des Jugendamts, später in eine Pflegefamilie.

Im Dezember 2012 wird Hamdi vom Landgericht Ellwangen wegen Mordes zu knapp 13 Jahren Haft verurteilt.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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