Ehrenmorde Geschichte

Milad A.
geboren: 1994
erschossen: 26. Januar 2019
Wohnort: Salzgitter
Herkunft: Opfer: Irak; Täter: Syrien / Kurde
Kinder: unklar
Täter: Alaa A., der Bruder (zur Tat 33 J.) seiner Freundin
Milad ist ein Christ aus dem Irak. Er arbeitet als Friseur in Salzgitter und ist zusammen mit einer Syrerin, die muslimisch ist. Das gefällt deren Familie nicht, denn sie ist einem Cousin "versprochen". Mehrere Verfahren sind anhängig, die nicht abgeschlossen sind. Unter anderem geht es um Todesdrohungen. Der Clan zog ab 2013 peu à peu nach Deutschland.

Am 26. Januar 2019 erschießt der syrische Bruder den Freund seiner Schwester neben einem Parkplatz in Salzgitter-Lebenstedt. Sanitäter bringen den Schwerverletzten ins Krankenhaus, wo er stirbt. Der Täter wird festgenommen.

Die Schwester taucht unter. Ihre Familie sucht nach ihr.

Im August beginnt der Prozess am Landgericht Braunschweig. Es wird bekannt, dass die Schwester des Täters erwog, zum Christentum zu konvertieren. Ihre Mutter weist sie darauf hin: Wenn jemand vom Islam abfällt, ist es erlaubt, ihn zu töten. Im Gerichtssaal nennt der Täter seine Schwester "Verräterin". Ihre Nummer speichert er in seinem Handy unter "Dreckige".

Im September wird zusätzlich Anklage gegen die Eltern und den jüngeren Bruder des Täters erhoben.

Die Mutter des Opfers lebt im Zeugenschutzprogramm. Sie hat die 5 Todesschüsse gehört, während sie mit ihrem Sohn telefonierte. Nicht einmal ihr Anwalt weiß, wo sie lebt. Es wird bekannt, dass der Vater des Täters das Opfer bereits früher mit dem Tod bedrohte.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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