Ehrenmorde Geschichte

Nalan S.
geboren: 1971
erstochen: 21. Januar 2010
Wohnort: Gelsenkirchen
Herkunft: Türkei
Kinder: 2 Mädchen (zur Tat 10, 12 J.)
und 2 Jungen (14, 17 J.)
Täter: ihr getrennt lebender Ehemann Murat S. (zur Tat 38 J.)
Im August 2008 zieht die Kassiererin Nalan mit ihren vier Kindern aus der gemeinsamen Wohnung aus. Murat akzeptiert die Trennung nicht und beginnt, seine Frau zu bedrohen. Es gibt einen Mordversuch. Der Büroangestellte kommt deswegen in Untersuchungshaft. Es heißt, in Haft hätte er einer Scheidung zugestimmt.

Im Dezember 2009 wird Murat wegen seiner Morddrohung vom Amtsgericht Gelsenkirchen zu einer Bewährungsstrafe von 10 Monaten verurteilt. Zwei psychiatrische Gutachten stufen ihn als nicht gefährlich ein.

Murat ist erst kurz wieder auf freiem Fuß, als er am 21. Januar 2010 wieder in die Wohnung seiner Frau eindringt. Die Kinder sind in der Schule. Nachbarn berichten von einem Streit. Dann sticht er auf seine Frau ein. Danach ersticht er sich selbst.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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