Ehrenmorde Geschichte

Yusra (Yüsra) Sukaya
geboren: 1982
erdrosselt: 8. März 2013
Wohnort: Düsseldorf
Herkunft: Türkei/Kurden
Kinder: 3
Täter: ihr Mann Mehmet Sukaya (zur Tat 32 J.)
Yusra wird (es heißt, schon als junges Mädchen) in der Türkei an ihren Cousin Mehmet zwangsverheiratet und kommt nach Deutschland. Später hat das Paar drei Kinder.

Schon früh kommt es zu Gewalttätigkeiten. Es liegen mehrere Anzeigen vor, darunter Angriffe mit Messer und Pistole. Yusra flieht ins Frauenhaus. Allerdings gibt sie immer wieder dem Druck der Familie nach. Sie kehrt zurück, zieht die Anzeigen zurück und lässt das Näherungsverbot für ihren gewalttätigen Ehemann aufheben.

Mehmets Beruf wird mit Imam angegeben. Er soll Mitglied islamischer Organisationen in Deutschland gewesen sein.

Am 8. März 2013 erdrosselt Mehmet seine 31jährige Frau. Danach flieht er mit den Kindern zu seinen Eltern in die Türkei. Seine Mutter wundert sich, dass er ohne seine Frau gekommen ist. Er gesteht die Tat. Die Eltern drängen Mehmet, sich der türkischen Polizei zu stellen. Die informiert die deutsche Polizei, die Yusras Leiche findet.

Später stellt sich heraus, dass die Eheleute sich zum Tatzeitpunkt getrennt oder vorübergehend getrennt hatten. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf stellt einen Haftbefehl wegen Mordes aus. Sollte die Türkei den Täter nicht nach Deutschland ausliefern, würde er wohl in der Türkei vor Gericht gestellt. Der weitere Verlauf der Sache ist unbekannt. Die Kinder sind bei ihrer Großmutter in Istanbul.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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