Ehrenmorde Geschichte

Gülhan und Abdullah
geboren: 1978, 1944
erstochen: 12. Februar 2010
Wohnort: Köln-Mühlheim
Herkunft: Türkei
Kinder: 1 Tochter (4 J.), 1 Sohn (5 J.)
Täter: Erkan, ihr Ehemann und sein Sohn (zur Tat 33 J.)
Erkan gilt als gewalttätig. Seine Frau Gülhan hat er bereits mehrfach auf offener Straße geschlagen. Am 12. Februar 2010 wird in der Wohnung der Familie so laut gestritten, dass Nachbarn die Polizei rufen.

Erkan ersticht seine Frau und läuft aus dem Haus. Die Polizei nimmt ihn sofort fest. Für einen Ehrenmord nicht ganz untypisch sagt er: „Ich liebe meine Frau, aber sie hat mich betrogen.“

Der Täter hat in der Wohnung auch seinen Vater erstochen, den 66jährigen Abdullah. Möglicherweise wollte er der Frau zu Hilfe kommen. Die Kinder mussten beide Taten mitansehen.

Im September 2010 wird Erkan wegen Schizophrenie und religiösem Wahn dauerhaft in die Psychiatrie eingewiesen. Die Kinder kommen zur Mutter des Täters.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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