Ehrenmorde Geschichte

Vanessa
geboren: 1992
Mordversuch: 10. Juli 2008
Wohnort: Bonn
Herkunft: Opfer: Deutschland; Täter: Libanon
Kinder: keine
Täter: Alan M., Mohammad H. (zur Tat 17 J. u. 18 J.)
Unter dem Vorwand, eine Überraschung für sie zu haben, lockt Alan seine Exfreundin Vanessa zu einem Aussichtspunkt im Wald. Weil sie sich in einen anderen Jungen verliebt hat (oder sich einfach ihrer Gefühle nicht sicher ist), gibt Alan zwei maskierten Mittätern ein Zeichen. Sie prügeln Vanessa zu Boden, Alan würgt sie bewusstlos. Danach stößt er sie einen Steilhang hinab, 20 Meter in die Tiefe. Sie überlebt nur durch Glück, weil Büsche ihren Fall bremsen.

Alan geht auf eine Realschule in Bad Godesberg, sein Mittäter Mohammad auf die König-Fahd-Akademie. Die Identität des dritten Täters kann nicht geklärt werden. Eine Geste, typisch für einen Ehrenmord: Als das Gericht mit den Angeklagten den Tatort besucht, um sich ein Bild der Tat zu machen, lädt Alan Freunde und Bekannte ein. Sie sollen vermutlich sehen, wie er seine Ehre verteidigt hat.

Die Jugendkammer am Bonner Landgericht verurteilt Alan im Februar 2009 wegen versuchten Todschlags und schwerer Körperverletzung zu einer Jugendstrafe von 4 Jahren und 9 Monaten. Sein Helfer bekommt eine anderthalbjährige Bewährungsstrafe. Im Urteil heißt es, vieles sprach für eine von Anfang an geplante Tat. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Strafe wegen versuchten Mordes, geht in Revision, zieht den Antrag aber zurück. Im August 2009 verwirft der Bundesgerichtshof die Revision der Verteidigung.

Der Bonner Generalanzeiger gibt als Täter-Namen Farid und Tamer an. Sie seien aber geändert.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

Quelle:
    • Es gab einen Artikel darüber auf www.express.de, der leider nicht mehr online ist.
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