Ehrenmorde Geschichte

Angelique / Ungeborenes
Mordversuch / erstochen: 11. Juli 2012
Wohnort: Delmenhorst
Herkunft: Täterin: Türkei / Kurden / Jesiden; Opfer: Deutschland
Täterin: Sehrivan, die Schwester des Vaters des ungeborenen Kindes
Die Konstellation dieses Ehrenmords ist sehr ungewöhnlich. Dennoch spielt das Ehrmotiv die entscheidende Rolle.

Sehrivan ist Jesidin. Ihre beste Freundin Angelique ist Deutsche und lebt mit Sehrivans Bruder zusammen. Die beiden erwarten ein Kind.

Jesiden leben oft besser integriert, haben aber umso härtere Heiratsregeln. So kommt es, dass die Familie des Kindsvaters das gemeinsame Kind nicht will. Die Mutter von Sehrivan und dem Kindsvater drängt die 19jährige Angelique zur Abtreibung. Doch sie weigert sich.

Sehrivan besucht ihre schwangere Freundin. Um das Ungeborene zu töten, sticht sie im Hauseingang 12mal auf ihre Freundin ein, davon 7mal in den Bauch. Im Krankenhaus wird Angelique notoperiert und verliert ihr ungeborenes Kind.

Was ist ein Ehrenmord?

Ein Ehrenmord ist ein Mord im Namen der Ehre. Wenn ein Bruder seine Schwester ermordet, um die Familienehre wiederherzustellen, handelt es sich um einen Ehrenmord. Nach Ansicht von Aktivisten sind die häufigsten Gründe für Ehrenmorde, wenn das Opfer:

Fragen zu Ehrenmorden

  • die Zusammenarbeit in einer arrangierten Ehe verweigert.

  • die Beziehung beenden will.

  • das Opfer einer Vergewaltigung oder eines sexuellen Übergriffs war.

  • wurde beschuldigt, eine sexuelle Beziehung ausserhalb der Ehe zu haben.

Menschenrechtler gehen davon aus, dass jedes Jahr 100.000 Ehrenmorde verübt werden, von denen die meisten den Behörden nicht gemeldet werden und einige sogar von den Behörden selbst absichtlich vertuscht werden, zum Beispiel weil die Täter gute Freunde von örtlichen Polizisten, Beamten oder Politikern sind. Gewalt gegen Mädchen und Frauen ist immer noch ein ernstes Problem in Pakistan, Indien, Afghanistan, Irak, Syrien, Iran, Serbien und Türkei.

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