Ehrenmorde Geschichte

Bahar
geboren: ca. 1992
Mordversuch: 29. Juni 2017
Wohnort: Rickenbach (Baden-Württemberg)
Herkunft: Afghanistan
Kinder: 3
Täter: ihr getrennt lebender Ehemann (zur Tat ca. 28 J.)

Bahar ist wohl 11, als sie in Afghanistan an ihren 16jährigen Cousin verheiratet wird. Ein Jahr später kommt ein Kind zur Welt und stirbt. Mit 13 oder 14 bekommt sie ihr nächstes Kind. Die Familie lebt zeitweise im Irak. Der Mann misshandelt seine Frau. Vermutlich will Bahar deswegen nach Deutschland.

Die Familie kommt 2015 nach Süddeutschland und beantragt Asyl. Der Mann will nicht akzeptieren, dass Frauen in Deutschland wie Menschen und nicht wie Hunde behandelt werden. Er isoliert seine Frau, sie darf nicht einmal mit anderen Frauen sprechen. Als er ihr mehrfach droht, sie zu töten, trennt sie sich und zieht in ein Flüchtlingsheim in Rickenbach. Ihr Mann bleibt in Bad Säckingen.

Am 29. Juni 2017 passt er Bahar vor dem Haus ab und geht mit einem Messer auf sie los. Auch als die Klinge an der Schädeldecke bricht, lässt er nicht von ihr ab. Bewohner der Flüchtlingsunterkunft gehen dazwischen. Der Täter flieht, wird aber kurz später am Busbahnhof festgenommen.

Im Dezember 2017 beginnt der Prozess vor dem Landgericht Waldshut-Tiengen. Die Familie des Täters droht Bahar weiter mit dem Tod. Daher wird sie während der Verhandlung nur über Video zugeschaltet. Sie sagt aus, Mutter und Geschwister des Angeklagten hätten ihren Mann zum Mord gedrängt.

Täter und Opfer wissen wohl ihr Geburtsjahr nicht. Der Täter gibt sein Alter mit ungefähr 28 oder 29 an. Das Opfer mit 24-26 Jahren.

Kurz vor Weihnachten lautet das Urteil: 6 Jahre und 6 Monate Haft für versuchten Totschlag. Vermutlich wird der Täter während der Haft abgeschoben. Was mit Frau und Kindern passiert, bleibt offen. Dem Opfer werden 15.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass der Täter bezahlt. Bahar ist nicht der richtige Name der Frau.

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